Gesunde Ernährung ab 40 – Tipps, Hintergründe und Fakten

Frau im bunten Kleid sitzt am Tisch mit Frühstück schaut lächelnd auf eine Packung Haferflocken

Auf einen Blick

Ab 40 verlangsamt sich der Stoffwechsel (Energieverbrauch im Ruhezustand sinkt). Der Nährstoffbedarf verändert sich – weniger Kalorien, aber mehr Vitamine, Mineralstoffe und Eiweiß sind oft sinnvoll.

Gesunde Ernährung kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Osteoporose und Übergewicht senken. Vollwertige Mischkost mit viel Gemüse, Vollkorn, gesunden Fetten und magerem Eiweiß ist empfehlenswert. Regelmäßige Bewegung, ausreichend Schlaf und Stressmanagement unterstützen die Ernährungseffekte.

Warum gesunde Ernährung ab 40 so wichtig ist

Mit zunehmendem Alter verändert sich der Körper auf natürliche Weise. Zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr beginnt der Stoffwechsel meist langsamer zu arbeiten. Das bedeutet: Man verbraucht weniger Energie – auch wenn man sich nicht weniger bewegt. Gleichzeitig kann der Körper manche Nährstoffe schlechter aufnehmen, zum Beispiel Vitamin B12 oder Calcium¹.

Eine angepasste Ernährung kann in dieser Lebensphase helfen:

  • Gewichtszunahme vorzubeugen
  • Muskelmasse zu erhalten
  • Energielevel zu stabilisieren
  • Knochen und Herz-Kreislauf-System zu stärken

Veränderungen im Körper ab 40

  1. Stoffwechsel und Energiebedarf
    Der Grundumsatz (Kalorienverbrauch im Ruhezustand) sinkt pro Lebensjahrzehnt um ca. 2–5 %.
    Weniger Muskelmasse bedeutet geringeren Kalorienverbrauch.
    Überschüssige Energie wird leichter als Fett gespeichert.
  2. Hormonelle Umstellungen
    Bei Frauen: Beginn der Perimenopause kann den Fettstoffwechsel verändern.
    Bei Männern: Langsamer Rückgang des Testosteronspiegels kann Muskelabbau fördern.
  3. Nährstoffaufnahme
    Magen und Darm arbeiten etwas langsamer, die Aufnahme bestimmter Nährstoffe nimmt ab.
    Vitamin D, Calcium, Magnesium und Eiweiß sind besonders wichtig für Knochen und Muskulatur².

Die 7 wichtigsten Ernährungstipps ab 40

  1. Mehr pflanzliche Lebensmittel einbauen
    Gemüse, Hülsenfrüchte und Obst liefern Ballaststoffe, Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe.
    Ziel: Mindestens 5 Portionen am Tag (3× Gemüse, 2× Obst)³.
  2. Eiweißbedarf decken
    Erhalt der Muskelmasse: ca. 1,0–1,2 g Eiweiß pro kg Körpergewicht.
    Quellen: mageres Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte, Hülsenfrüchte, Tofu.
  3. Gesunde Fette bevorzugen
    Mehr ungesättigte Fettsäuren (z. B. aus Olivenöl, Nüssen, Avocado).
    Weniger gesättigte Fettsäuren (frittierte Lebensmittel, fettreiches Fleisch).
  4. Vollkorn statt Weißmehl
    Vollkornbrot, -nudeln und -reis enthalten mehr Mineralstoffe und sättigen länger.
  5. Zucker und Salz reduzieren
    Zuckerarme Getränke wählen, Fertiggerichte meiden.
    Salzaufnahme auf ca. 5 g pro Tag begrenzen.
  6. Ausreichend trinken
    Ca. 1,5–2 Liter pro Tag (Wasser, ungesüßter Tee).
    Alkohol in Maßen, da er Kalorien liefert und den Stoffwechsel belastet.
  7. Mahlzeiten bewusst genießen
    Langsam essen, gut kauen, auf Sättigung achten.
    Regelmäßige Mahlzeiten statt ständiges Snacken.

Nährstoff-Check ab 40 – Was besonders wichtig ist

Eiweiß – Muskelerhalt, Immunsystem – Hülsenfrüchte, mageres Fleisch, Fisch, Tofu
Calcium – Knochenfestigkeit – Milchprodukte, Brokkoli, Mandeln
Vitamin D – Knochen, Immunsystem – Sonne, fettreicher Fisch, angereicherte Produkte
Vitamin B12 – Nervensystem, Blutbildung – Fleisch, Fisch, Milchprodukte, angereicherte Pflanzenmilch
Magnesium – Muskeln, Nerven – Vollkorn, Nüsse, Hülsenfrüchte
Ballaststoffe – Verdauung, Blutzuckerspiegel – Vollkorn, Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte

Häufige Fehler in der Ernährung ab 40 – und wie man sie vermeidet

Zu wenig Eiweiß – Muskelabbau beschleunigt sich.
Lösung: Jede Mahlzeit sollte eine Eiweißquelle enthalten.

Zu viele schnelle Kohlenhydrate – Blutzuckerschwankungen und Heißhunger.
Lösung: Vollkorn und ballaststoffreiche Lebensmittel bevorzugen.

Zu wenig Flüssigkeit – Konzentrationsprobleme, Müdigkeit.
Lösung: Wasserflasche griffbereit halten, ungesüßten Tee trinken.

Zu wenig Bewegung – Stoffwechsel verlangsamt sich zusätzlich.
Lösung: Alltag aktiv gestalten, kurze Sporteinheiten einbauen.

Alles-oder-nichts-Denken – Extreme Diäten sind nicht nachhaltig.
Lösung: Langfristig umstellbare Essgewohnheiten wählen.

Beispiel für einen ausgewogenen Ernährungstag ab 40

07:00 Uhr – Frühstück
Haferflocken mit Naturjoghurt, Beeren und einem Teelöffel Leinsamen. Dazu ein Glas Wasser oder ungesüßter Kräutertee.

10:30 Uhr – Zwischenmahlzeit
Eine Handvoll ungesalzener Nüsse oder ein hartgekochtes Ei.

13:00 Uhr – Mittagessen
Vollkornnudeln mit Gemüse-Tomatensauce und einer Portion Linsen.

16:00 Uhr – Snack
Ein Apfel oder Gemüsesticks mit Hummus.

19:00 Uhr – Abendessen
Gebratenes Lachsfilet mit Quinoa, Brokkoli und Olivenöl.

21:00 Uhr – Getränke
Eine Tasse Kamillentee zur Unterstützung der Entspannung.

Häufige Fragen

Mit moderatem Kaloriendefizit, viel Gemüse, ausreichend Eiweiß und Bewegung.

Ja, wenn sie ausgewogen ist und kritische Nährstoffe wie B12 abgedeckt werden.

Nur bei nachgewiesenem Mangel und nach ärztlicher Beratung.

Weniger Muskelmasse, hormonelle Veränderungen und geringerer Kalorienverbrauch.

Er kann den Energieverbrauch leicht steigern, ist aber kein Ersatz für gesunde Ernährung.

Kann funktionieren, sollte aber individuell angepasst werden.

Zu wenig Schlaf kann den Appetit steigern und den Stoffwechsel verlangsamen.

Mythen und Fakten

Mythos: Die Methode ist für großflächiges Abnehmen geeignet
Fakt: Nur für kleine Areale.

Mythos: Fett verschwindet sofort
Fakt: Der Abbau dauert mehrere Wochen.

Mythos: Es gibt keine Risiken
Fakt: Nebenwirkungen sind möglich, auch wenn sie selten sind.

Fazit

Eine gesunde Ernährung ab 40 bedeutet nicht Verzicht, sondern bewusstes Essen, das den Körper in dieser Lebensphase optimal versorgt. Viel Gemüse, ausgewogenes Eiweiß, gesunde Fette und eine angepasste Kalorienzufuhr können helfen, Gewicht, Energie und Gesundheit zu erhalten.

  1. Institute of Medicine. Dietary Reference Intakes. National Academies Press, 2011.
  2. Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr, 2023.
  3. World Health Organization. Healthy diet. WHO Fact Sheet, 2020.
  4. Tinsley GM, La Bounty PM. Effects of intermittent fasting on health markers in humans. Nutr Rev. 2015;73(10):661–674.
  5. World Health Organization. Global recommendations on physical activity for health, 2010.
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